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Dienstag, 7. Oktober 2014

Häkeldiplom? Brauche ich nicht ;)

 Liebe Leser, falls ihr noch nicht wisst, worum es eigentlich geht - hier der Link zum Artikel:
http://www.brigitte.de/frauen/stimmen/diy-trend-1216100/



Liebe Frau Fuhljahn,

eigentlich wollte ich Ihnen gestern schon auf ihre (klein-)geistigen Ergüsse antworten, aber da war ich einfach noch zu wütend. Und sie kennen das sicher... wenn man wütend ist, sollte man erst einmal kräftig schnaufen, bevor man sich auf das gleiche Tieffliegerniveau wie sein Gegenüber herablässt. Nunja... so ganz verschwunden ist die Wut auch heute noch nicht, aber zumindest bin ich heute in der Lage, ihnen relativ gefasst zu antworten. Hoffe ich jedenfalls.
Ich zerpflücke ihren "Artikel" mal schrittweise.
"Hausfrauen Kleinklein und wenig Wissen" - wir sind also alle dumm und beschäftigen uns mit unwichtigen Alltagsdingen. Hmm... interessant. Da frage ich mich doch, woher sie das wissen wollen? Kennen sie uns alle? Eher nicht! Also zumindest mich kennen sie ganz sicher nicht. Und auch keine der mir bekannten Kolleginnen. Wie kommen sie also darauf, solche Äusserungen von sich zu geben? Auch unter uns DIY Frauen gibt es studierte Medizinerinnen, Wissenschaftlerinnen und bestimmt auch mindestens eine Pilotin. Beruhigt sie das oder erschreckt sie das sogar noch mehr?
"Heute könnten Frauen Pilotin werden oder Verlegerin - aber das ist ja so anstrengend! Da muss man jahrelang lernen, ..., sich aufrappeln, konkurrieren, Kompromisse machen, Frust aushalten..."
Glauben sie wirklich, dass man das im DIY Bereich NICHT muss? Ich glaube, sie haben eine völlig falsche Vorstellung davon was es heisst, beruflich im DIY Bereich tätig zu sein. Aber ich gebe ihnen gerne einen kleinen Einblick in unseren Alltag.
Wir fangen auch früh morgens mit der Arbeit an. So wie jeder andere. Feierabend? Was ist das denn? Wochenende? Hä? Achja.... daran haben wir noch vage Erinnerungen. Für die Meisten von uns endet der Arbeitstag nicht pünktlich um 16 Uhr. Wir sind auch spät abends und an den Wochenenden noch für unsere Kunden da. Wir beantworten Anfragen, nehmen Aufträge an, stellen noch ein Werk fertig, damit es auch möglichst schnell beim Kunden ist, machen unsere Buchhaltung etc. Familie und Freunde kommen fast immer viel zu kurz. Ach und so ganz "nebenbei" ist da ja noch der Haushalt. Der muss auch noch gemacht werden. Schließlich sind wir ja nur "Heimchen am Herd", oder wie war das? Und Kinder haben wir fast alle auch noch. Die Meisten sogar noch einen Mann. Mann und Kinder möchten auch gerne Zeit mit uns verbringen. Das muss man also auch noch irgendwie unter einen Hut bekommen. Und sie wollen der Welt wirklich allen Ernstes erzählen, unser Job wäre NICHT anstrengend? Sie können meine Arbeit gerne mal für eine Woche übernehmen und dann überlegen sie nochmal, ob das wirklich alles so "alpakaweich" ist, wie sie denken!
Zum Thema ADS werde ich nicht viel sagen (bzw. schreiben). Das überlasse ich denen, die selbst davon betroffen sind.
Aber sie werfen uns vor, wir wären alle aufmerksamkeitsgeil und würden unsere Kinder vorschieben, um das von Mama genähte Kleidchen zu präsentieren. Liebe Frau Fuhljahn, da haben sie leider auch wieder Unrecht. Ich zum Beispiel hasse es, im Mittelpunkt zu stehen. Mag ich nicht und mochte ich noch nie! Natürlich mache ich Werbung für meine Produkte - schließlich verdiene ich mein Geld damit. Aber ich poste nicht alle Nase lang irgendwo Bilder meiner Kinder, wie sie ein Kleidchen tragen oder ein Täschchen in der Hand halten. Zumal meine Kinder das gar nicht mitmachen würden. Die sind nämlich schon groß.
Und ich frage mich doch sehr, wer von uns beiden mehr nach Aufmerksamkeit schreit. Sie sind Journalistin und Autorin. Sie veröffentlich doch auch regelmäßig ihre geistigen Ergüsse, um damit Geld und Aufmerksamkeit zu bekommen. Denke sie mal darüber nach....

Ach und nochwas.... Werken zählt übrigens auch zum DIY Bereich. Und wie wir seit ihrem wirklich an Niveau mangelndem Artikel wissen, haben sie sich doch schon während ihrer Schulzeit dafür eingesetzt, dass sie am Werkunterricht teilnehmen dürfen. Also widersprechen sie sich doch irgendwie selbst. ;)

So, ich werde jetzt noch meinen Kaffee trinken, mich ein wenig mit den Kolleginnen austauschen (ja, auch wir verblödeten DIY-Heimchen in unserer alpakaweichen Welt haben Kolleginnen) und dann werde ich mich an die Arbeit machen.

Mit freundlichen Grüßen,
Tina Klein

PS: Liebes Brigitte-Team. Ihr solltet die Auswahl der bei euch erscheinenden Artikel nochmal STARK überdenken! Ach und solltet ihr wiedermal ein DIY Special machen wollen - viel Erfolg bei der Suche! Ich denke nicht, dass es gerade viele "DIY-Heimchen" gibt, die mit euch noch zusammenarbeiten wollen, nachdem sie so beleidigt wurden!

Mittwoch, 10. September 2014

Und täglich grüßt der Gewerbeschein...

Hallo ihr Lieben.
Ich muss mir heute einfach mal etwas von der Seele schreiben.
Und zwar finde ich es sehr erschreckend, wie viele Leute im Nähbereich ein Gewerbe anmelden ohne zu wissen, was genau da eigentlich auf sie zukommt. Und fast noch erschreckender finde ich die Kommentare dazu, die da lauten „Einfach anmelden, kostet nur 20€ und das wars.“
Liebe Leute, BITTE informiert euch richtig, BEVOR ihr zum Gewerbeamt lauft und euch einen Gewerbeschein zulegt. (Und ja, das Ding heisst Gewerbeschein bzw. Gewerbeanmeldung! Es gibt keinen Kleingewerbeschein! Zumindest nicht in Deutschland...)
Mit den 20€ (je nach Stadt auch mehr oder weniger) ist es nämlich bei Weitem nicht getan!
Ihr werdet Post vom Finanzamt, der IHK oder HWK und der Berufsgenossenschaft bekommen. Desweiteren braucht ihr – für den Fall, dass ihr zur Miete wohnt – das Einverständnis eures Vermieters. Falls ihr einen Job habt, die Erlaubnis von eurem Chef oder ggf. die Erlaubnis des Jobcenters, falls ihr keinen Job habt und Geld vom Jobcenter bekommt. Und dann gibt es da noch andere Punkte, die zu beachten sind. Zum Beispiel:
Textilkennzeichnung
Verpackungslizenz
Krankenversicherung
ggf. CE Kennzeichnung
Steuerberater – ja oder nein?
Buchhaltung (ja, die muss man machen)
Kalkulation (!!!)
Welche Stoffe und Schnitte darf man gewerblich nutzen? (NEIN, Lizenzmotive darf man nicht einfach so ohne Erlaubnis gewerblich nutzen!)

Außerdem solltet ihr euch selbst die Frage stellen „Nähe ich gut genug, um meine Sachen wirklich verkaufen zu können?“. Denn seien wir mal ehrlich.... wollt ihr Geld für minderwertige Ware ausgeben mit schiefen Nähten, die eventuell nichtmal einen Waschgang überleben? Sicher nicht, oder? Und nur weil man mal eine Beaniemütze oder eine Pumphose genäht hat, heisst das noch lange nicht, dass man jetzt bereit ist, die Sachen an zahlende Kundschaft zu übergeben. Natürlich gibt es auch die sogenannten Naturtalente, keine Frage! Aber wenn wir ehrlich sind, gibt es die nur selten. Und nur weil man von Freunden und Verwandten gesagt bekommt „Hey das sieht toll aus. Verkauf das doch!“ heisst das nicht, dass man das auch wirklich tun sollte.
Ich will damit nicht sagen, dass man keine Fehler machen darf. Auch ich mache Fehler – so wie jeder andere auch. Aber fehlerhafte Ware sollte NICHT in den Verkauf gelangen! Versetzt euch doch bitte mal in eure Kundschaft. Wenn ihr 20€ für eine Pumphose (um mal bei diesem Beispiel zu bleiben) ausgeben würdet, dann würdet ihr doch auch erwarten, dass sie ordentlich verarbeitet ist und nicht mal schnell mit der (oftmals billigen Discounter-)Maschine zusammengetackert.
Wenn eine Naht nicht richtig sitzt, muss man halt auch mal zum Nahttrenner greifen. Oder (so wie ich, weil ich dazu meistens einfach keine Lust habe) das fertige Teil verschenken. Ich würde nienienieniemals auf die Idee kommen, das dann noch meinen Kunden zu verkaufen! Klar kann man mal was übersehen, aber das sollte nicht die Regel sein!

Und bevor jetzt wieder jemand die „Du bist ja nur neidisch“-Keule auspackt – nein, bin ich nicht! Ich gönne es wirklich jedem von Herzen, wenn er mit seiner Leidenschaft und seinem Hobby gutes Geld verdient. Vorausgesetzt man arbeitet anständig! Ich habe zu vielen Kolleginnen ein freundschaftliches Verhältnis und keiner missgönnt dem anderen etwas. Das setzt aber auch voraus, dass man sich Gedanken und eine Menge Arbeit macht!
Ein Gewerbe ist kein Zuckerschlecken! Es kostet Geld, Zeit und eine Menge Nerven! Und reich wird man damit trotzdem nicht. ;)
Womit wir dann schon beim nächsten Punkt wären: die Preisgestaltung!
Ich kann immer wieder nur mit dem Kopf schütteln, wenn Leute mit Gewerbeschein (von denen ohne rede ich jetzt mal besser nicht...) ihre genähten Sachen für „nen Appel und n Ei“ verschleudern. Warum macht ihr das? Seid ihr euch selbst nichts wert? Bzw. ist euch eure (Lebens-)Zeit nichts wert? Ein Gewerbe ist nicht dafür gedacht, sich sein Hobby zu finanzieren, sondern ist ein ernster Job! Ihr setzt euch doch auch nicht umsonst im Supermarkt 12 Stunden an die Kasse, nur weil es euch gerade Spaß macht, oder? Es ist ja nicht nur so, dass das Material Geld kostet. Dazu kommen noch solche Dinge wie Strom, Maschinenverschleiss, Wasser, evtl. Miete und vor allem anderen eure kostbare Zeit! Auch das sollte man in die Kalkulation mit einfließen lassen!
Ich möchte natürlich niemandem vorschreiben, wie er seine Preise zu gestalten hat. Wirklich nicht! Aber denkt bitte doch einfach mal darüber nach, ob ihr euch selbst wirklich so wenig wert seid! <3

Liebe Grüße,
Tina

Dienstag, 26. August 2014

Da isse wieder! :)


Und auch gleich mit einem Geschenk für euch! :)
Und zwaaaaaaaar ein Freebook. Jaha.... absolut für umme. 
Und zwar für diese Tasche hier: 


So, genug "und" - vorerst. :D

Die Anleitung findet ihr hier:
Anleitung Tasche Nessa

Und das Schnittmuster hier:
Schnittmuster

Ich würde mich natürlich megadolle freuen, wenn ihr mir Bilder von euren Nessas zeigt!
Das dürft ihr natürlich auch gerne bei Facebook machen. :)

So und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Nähen. :)

Liebe Grüße,
Tina